Von links Angelika Stumpf, Michaela Feß, Petra Seifert, der neue geschäftsführende Beamte Peter Poesze, Rosi Steinberger, Kreiskämmerer Gerhard Brandstetter.
Ein wichtiges Thema vorweg: Die Kreistagsfraktion der Grünen ist gegen den Anschluß der Apotheke der LAKUMED-Kreisrankenhäuser an die Apotheke des städtischen Klinikums. Das brächte nur Nachteile. Die Grünen trafen sich mit Kreiskämmerer Gerhard Brandstetter und dem geschäftsleitenden Beamten Peter Poesze.
Dabei stand der Haushaltsentwurf 2015 im Mittelpunkt. Die Kreisrätinnen Michaela Feß, Petra Seifert, Rosi Steinberger und Angelika Stumpf bedauerten, dass von den 17,1 Millionen Euro Mehreinnahmen des Landkreises bei der Kreisumlage im Haushalt nur 4,3 Millionen Euro übrig blieben. Dies ist zum einen der nach Meinung der Kreistagsfraktion der Grünen durchaus angemessenen Erhöhung der Bezirksumlage und zum anderen jedoch der reduzierten Schlüsselzuweisung durch den Freistaat (immerhin knapp 4,3 Millionen Euro weniger als im laufenden Haushaltsjahr) geschuldet.
Kritisch bemerkten Rosi Steinberger und die Vorsitzende der Kreistagsfraktion der Grünen, Petra Seifert, dass der Freistaat seit 2013 die Zuschüsse für den Öffentlichen Nahverkehr kontinuierlich kürze, obwohl sich die Ausgaben des Landkreises Landshut zwischen 2013 und 2014 von 600 000 Euro auf 1,3 Millionen Euro mehr als verdoppelt hätten. In der diesjährigen Haushaltsplanung werden die Ausgaben für den ÖPNV auf 1,24 Millionen Euro beziffert.
Im Gegenzug sanken die Fördermittel des Freistaates für den Landkreis Landshut. Statt von 338000 Euro im Jahr 2013 können im Haushalt 2015 lediglich 250 000 Euro Fördergelder veranschlagt werden. Steinberger und Seifert waren sich einig, dass dies ein politisch falsches Signal sei. „Denn die Anforderungen an Mobilität jenseits des Individualverkehrs haben sich auch bei den Bewohnern und Bewohnerinnen des Landkreises stark verändert. Sie erwarten einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr", so Seifert. Nach Steinbergers Worten „würde dies auch die Lebensqualität im Landkreis steigern und könne überdimensionierte Straßenbauprojekte auf ein sinnvolles Maß reduzieren".
Die Kreistagsfraktion der Grünen machte sich darüber hinaus bei einem Besuch in der Apotheke des Achdorfer Krankenhauses ein eigenes Bild, was der geplante Anschluss an die Apotheke des Klinikums bedeuten würde. Die Apotheke im Krankenhaus Achdorf versorgt die Krankenhäuser Achdorf, Vilsbiburg, Rottenburg, das BRK-Krankenhaus Landshut und die Malteser in Velden und Niederaichbach. Im Gespräch mit dem Medizinischen Leiter Prof. Dr. Johannes Schmidt wurde deutlich, dass vermutlich bei der Zusammenlegung mit der Apotheke des Klinikums Landshut für die Achdorfer Krankenhausapotheke Nachteile entstehen würden. Beide Krankenhäuser verfolgen unterschiedliche Strategien. Während es dem städtischen Klinikum verständlicherweise darum gehe, immer mehr Leistungen zu konzentrieren, sieht LAKUMED seine Aufgabe darin, die Bewohner und Bewohnerinnen des Landkreises bestmöglich flächendeckend zu versorgen.
Die Fraktion der Landkreisgrünen teilt die Befürchtung des Achdorfer Krankenhauschefs, dass eine Zusammenlegung die Qualität der Beratung der stationären Patienten und Patientinnen bei der Aufnahme in Achdorf, Vilsbiburg und Rottenburg verschlechtern könnte. Um die Serviceleistungen und die optimierten Arbeitsprozesse bei LAKUMED zu erhalten sei ein wesentlicher Mehraufwand bei der internen Logistik erforderlich. Dieser finanzielle Mehraufwand würde sinnvoller in die Verbesserung der Infrastruktur für die LAKUMED-Patienten gesteckt.
Die Kreisrätinnen der Grünen, Angelika Stumpf, Michaela Feß und die Fraktionsvorsitzende Petra Seifert waren sich darin einig, dass die flächendeckende Versorgung der Landkreisbevölkerung eindeutig im Vordergrund zu stehen habe. Es sei wichtiger die bereits bestehende gute ärztliche Kooperation zwischen LAKUMED und dem Stadtklinikum zum Beispiel in den Bereichen Perinatalmedizin, Neurologie, Urologie, Pathologie und Histologie beizubehalten und zu intensivieren. Seifert betonte, dass diese Art der Zusammenarbeit die Qualität der medizinischen Versorgung des Klinikums und von LAKUMED stärke und eine Praxis sei, auf die beide Häuser zu Recht stolz sein könnten. „Dies sei der richtige Weg und müsste weiterhin beschritten werden."