Wie ist es, in ständiger Angst zu leben? Befürchten zu müssen, sein Gesicht diffamierend auf der Titelseite einer Zeitung zu sehen? Seinen Job zu verlieren, weil man ist, wie man ist? Von seiner Familie gemieden zu werden, weil man nicht lügen will? Wir Menschen in Europa kennen diese Ängste nicht und das ist auch gut so.
Für Homosexuelle in Uganda sind sie ständige Lebensbegleiter. Regisseur Markus Bartl und Dramaturgin Dana Dessau haben auf Grundlage eines anonymen ugandischen Blogs ein spannendes Theaterprojekt über Menschenrechte und das Leben mit der täglichen Angst geschrieben: Gay Uganda. - Premiere im Landshuter Stadttheater (Studiobühne) ist am 21. April (20 Uhr).
In Uganda, wie in vielen anderen afrikanischen Staaten auch, steht Homosexualität unter Strafe. 2009 brachte ein Abgeordneter eine Gesetzesvorlage ins ugandische Parlament ein, nach der Homosexualität in bestimmten Fällen mit der Todesstrafe geahndet werden sollte. Zweimal, 2010 und 2011, wurde dieses Gesetz dem Parlament vorgelegt und beide Male nicht verabschiedet. Dies heißt allerdings nicht, dass sich die Lage für Homosexuelle in Uganda verbessert hätte. Nach wie vor leben sie in der ständigen Angst geoutet zu werden.
„Gay Uganda", wie sich der anonyme Blogger im Internet nennt, beschreibt, wie es ist, in dieser Situation zu leben und zu überleben. Er beschreibt aber auch das schwule Leben in Uganda, die Gemeinschaft der Ausgegrenzten, die immer mehr aufbegehren und sich ihre Lebensfreude nicht nehmen lassen wollen. Verzweiflung und Angst davor, geoutet zu werden gehören genauso zu diesem Leben wie Lebensfreude, Freundschaft, Liebe und Familie. Texte aus einem Land, das uns viel näher ist, als wir auf den ersten Blick denken.