Landshut. 12 Personen wohnen derzeit am Achdorfer Max-Dingler-Weg. Er verbindet die Pfarrfeldstraße mit dem Felix-Meindlweg. Heute, Mittwoch, beschäftigte dieser kurze Weg den Bildungs- und Kultursenat. Die Grünen Stadträte Sigi Hagl und Hermann Metzger hatten den Antrag gestellt, den Weg umzubenennen. Begründung: Max Dingler (Foto), sei 1883 in Landshut als Sohn eines Reiteroffiziers geboren worden.
Er sei zwar ein bekannter Zoologe und Mundartdichter gewesen sei (1961 in München verstorben), aber er sei, so heißt es im Schreiben der beiden Grünen, "ein fanatischer, kämpferischer Nationalsozialist und Rassist gewesen". So habe auch bereits die Marktgemeinde Murnau am Staffelsee ihre Hauptschule im letzten Jahr "im Eilverfahren umbenannt".
In Landshut wurde auf Beschluß des Kultursenats am 12. Februar 1988 auf Anregung des hiesigen Max-Dingler-Kreises der Achdorfer Weg in Max-Dingler-Weg benannt. In einem Schreiben der Stadtverwaltung zur heutigen Sitzung heißt es: "Vor der im Antrag erwogenen Umbenennung des Max-Dingler-Weges rät die Verwaltung ab, da die Verstrickungen des Namenspatrons in die NS-Bewegung nicht eindeutig beurteilt werden können und eine Umbenennung für die im Landshuter Max-Dingler-Weg wohnenden Bürger, derzeit 12 Personen, mit enormem Aufwand verbunden wäre."
Nach mehreren Wortmeldungen stimmten die Kultursenatoren mit zwei Gegenstimmen (Stadträtin Schwenkert und Stadtrat Prof. Dr. Zeitler) dann dennoch dafür, dass mit den Anwohnern gesprochen werde und dass dann die Verwaltung einen neuen Namen für den Achdorfer Weg vorschlagen soll. Letztendlich sprach die Faktenlage auch aus der Sicht von Obürgerbürgermeister Rampf gegen Max Dingler.
Stadträtin Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner fragte bei Gerhard Tausche, Leiter des Stadtarchivs, nach, was wäre, wenn, wie viele Straßen es seien und wie die Einschätzung von H. Tausche wäre... In der Tat hat die Stadt ca. 800 Namen für Straßen, Wege und Plätze, so Tausche. - Da könnte noch so mancher Name in Frage gestellt werden. /hs