„Deutschland muss wieder ein neues so- ziales Gleichgewicht finden" – so Kanzler- kandidat Peer Steinbrück (65) am Ende seiner über 105 Minuten langen Rede am Sonntag (9.12.) bei der Nominierung in Hannover. Mit über 93% wurde Steinbrück zum Kanzlerkandidaten für die Bundes- tagswahl am 22. September 2013 ge- wählt. Aus dem Landkreis Landshut war die SPD-Vorsitzende Ruth Müller (45) als Delegierte vertreten und konnte während der Stimmenauszählung ein kurzes Ge- spräch mit Peer Steinbrück führen.
Ich will keinen halben Regierungs- wechsel, sondern einen ganzen", so Peer Steinbrück. Deshalb kämpfe er für Rot-Grün im Bund und wolle dann die Bildungsausgaben über die gesamte Bandbreite erhöhen. Von den KiTas bis zu allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, bis hin zur Qualifizierung der Arbeitnehmer.
Für die langjährige Kreispolitikerin Ruth Müller war es vor allem auch wichtig, von Peer Steinbrück zu hören, dass die Städte und Gemeinden eine bessere Finanzausstattung erhalten sollen. Denn die Kommunen seien der unmittelbare Lebensbereich der Menschen. Jugendzentren, Volkshochschulen, Schwimmbäder, Kulturangebote müssen dort gebaut und unterhalten werden, damit all die öffentlichen Leistungen angeboten werden können, die sich viele Menschen privat nicht leisten können. Ein weiterer Schwerpunkt werde der Ausbau der Infrastruktur sein. In Verkehr, Logistik und Kommunikation müsse investiert werden und die Energiewende wolle Steinbrück in einem Ministerium gebündelt zur Chefsache machen.
Steinbrück sprach sich außerdem für mehr soziale Gerechtigkeit und eine Renaissance der sozialen Marktwirtschaft aus, in der der Wert durch Mindestlöhne und eine armutsfeste Rente Anerkennung finde. Unser Land braucht wieder mehr „wir" und weniger „ich", so Steinbrück. 2013 werde ein spannendes Wahljahr, und er werde nach der Landtagswahl in Niedersachsen (20.01.) auch mithelfen, in Bayern den Landtagswahlkampf zu unterstützen, versprach Peer Steinbrück der designierten Landtagskandidatin im Stimmkreis Landshut Ruth Müller. /eb