Am Sonntagabend mischte sich Alt-OB Josef "Dick" Deimer (76) erstmals bei der öffentlichen Veranstaltung der "Landshuter Runde" mit Theater-Intendant Stefan Tilch und Moderatorin Prof. Dr. Goderbauer-Marchner vor 200 Besuchern in die "heiße" Diskussion um den Vertrag aus 1991 mit der Erbengemeinschaft und um die hohe Verschuldung der Stadt ein. Was den Bernlochnerkomplex angeht, gab uns Deimer einen Pressebericht der "Süddeutschen Zeitung" vom 7. April 1993. Dieser 20 Jahre alte Artikel trägt die Überschrift: "Platz für 1.000 Besucher, Stadthalle im "Bernlochner" - Untertitel: "Landshut schafft neue Konzert- und Kongreßräume".
Den "SZ"-Text verfaßte Gabriele Brugger. Gleich im ersten Satz heißt es. "Der Bau - und Kultursenat der niederbayerischen Bezirkshauptstadt hat dem Um- und Neubau der Landshuter Stadthalle zugestimmt. Damit findet eine jahrelange Diskussion um geeignete Konzert- und Kongreßräume ihr Ende."
Wie die "SZ" weiter schreibt, sollten künftig insgesamt 1000 Plätze im Bernlochnerkomplex nach Baumaßnahmen für mehr als 40 Millionen D-Mark zur Verfügung stehen. Damit habe Deimer seine Vorstellung "von einem dezentralen Stadthallenkonzept für Landsut durchgesetzt". Deimer wird wie folgt aus der Kultursenatssitzung zitiert. "Wir brauchen keine nagelneue Stadthalle."
Dann ist das Thema Pachtvertrag mit derBrauereifamilie dran. "Erst im vergangen Jahr" habe die Stadt für den spätklassizistischen Bernlochner, der 1841 von Johann Baptist Bernlochner als Theater- und Hotelgebäude eröffnet worden ist, mit den Eignern einen Pachtvertrag über 80 Jahre abgeshclossen. Für 7,5 Millionen D-Mark seien die Räume des dortigen Stattheaters in den vergnagenen Jahren renoviert worden, so Deimer.
Dann folgen die anstehenden Planungen. In einem ersten Bauabschnitt sollen die Stadtsäle saniert werden. Der Redoutensaal, baufällig und verstaubt, der bis heute nur 200 Personen Platz biete, "wird mit einem Kostenaufwand von elf Millionen D-Mark renoviert.
In einem zweiten Bauabschnitt ist ein 800 Quadramteter großer Stadtsaal geplant. Dafür schreibt die Stadt einen bayernweiten Wettbewerb aus und "folgt damit einer Empfehlung des Landesbaukunstausschusses". Die Baukosten für diesen Saal, der 850 Personen Platz bieten soll, seien Baukosten von 30 Millionen D-Mark veranschlangt. Ein gemeinsames Foyer (besteht bereits - Anm. d. Red.) "soll die Stadtsäle mit dem Theaterkomplex verbinden".
Im gleichen "SZ"-Artikel heißt es auch: "Kritiker des vorliegenden Konzepts hätten lieber eine eigenständige Stadthalle auf stadteigenem Grund gesehen. Dem hält OB Deimer sein Sparprogramm entgegen: "250.000 D-Mark Pacht im Jahr für den zusätzlich zum Bernlochner anzumietenden Stadtsaalgrund sei dem Stadtsäckel allemal zuträglicher als der Ankauf eines Stadthallengrundstücks zu einem Quadratmeterpreis von 3.000 D-Mark."
Soweit als Diskussionsbeitrag der "SZ"-Bericht vom 7. April 1993.
In er heutigen (15.03.) öffentlichen Sondersitzung des Stadtrats ab 15 Uhr über potentielle Interimslösungen für einen Theterbetrieb während der Sanierung des Haupttheaters dürfte es ja auch wieder nicht zuletzt um die Kosten für die eine oder andere Lösung gehen. /hs