Am Sonntag, 19. Oktober, findet um 11 Uhr eine öffentliche Themenführung unter dem Leitgedanken "crossober Kriegserinnerung" statt. Um Anmeldung wird gebeten unter Tel 0871/890 21 oder per Fax 0871/890 23 oder per Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! - Eintritt 3,50 Euro, ermäßigt 2 Euro. Treffpunkt: Skulpturenmuseum im Hofberg.
Der Schildträger hält beim 1928 errichteten Denkmal in der Neustadt das Landshuter Wappen vor der Brust. Versinnbildlicht es den Stolz der Stadt? Zeigt es die Stadt als Stifter des Denkmals? Zehn Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde das Kriegerdenkmal in der Neustadt eingeweiht. Vor hundert Jahren begann der Erste Weltkrieg seine Opfer zu fordern. „Den Trauernden zum Trost" so steht es auf dem Kriegerdenkmal geschrieben. Den Opfern sollte gedacht werden, sie sollten in Erinnerung bleiben, nicht in Vergessenheit geraten.
So wurde in den 1920er Jahren ein Wettbewerb ausgerufen, dessen Gewinner nun in der Neustadt betrachtet werden kann: „Deutsche Eiche". Wie wirkt das Kriegerdenkmal heute? Inwieweit hat sich der Bezug der Menschen zu dem Denkmal verändert? Und welche unterschiedlichen Wege des Gedenkens und Erinnerns gibt es? Letzteres wird vor allem durch einen Vergleich des Kriegerdenkmals, das 1928 eingeweiht wurde, und den Denk- und Mahnmälern Fritz Koenigs für die Opfer des Zweiten Weltkriegs deutlich: Symbolsprache trifft auf Reduktion, Personalisierung auf Anonymität und Hoffnung auf Ausweglosigkeit.
Den Opfern ein Denkmal gesetzt, das haben beide Künstler, der Bildhauer Fritz Koenig und der Wettbewerbsgewinner Wilhelm Lechner. Was allerdings mit einem Denkmal geschieht, ob es wahrgenommen wird oder in der Eile des Alltags gar nicht mehr gesehen wird, ob der Betrachter sich auf seine Ausdruckskraft einlässt oder die Geschehnisse verdrängt, ob gedacht und erinnert wird oder das Denkmal vielmehr als ein Artefakt der Vergangenheit angesehen wird, das liegt nicht mehr in der Macht der Künstler.
Die neue Reihe ‚Skulpturenmuseum crossover' setzt unter verschiedenen Gesichtspunkten die Kunstwerke des Bildhauers Fritz Koenig mit Werken aus der Landshuter Alt- und Neustadt in Bezug. Dieser zweiten Themenführung ging die Zusammenschau der Stadtresidenz und den Kunstwerken Fritz Koenigs voraus.
Ihr folgt eine weitere Führung unter dem Titel „Herr, lehre mich, dass es ein Ende haben muss" am 8. November um 15 Uhr. Dabei werden die Epitaphe der St. Martinskirche in Zusammenhang mit den Kunstwerken Fritz Koenigs betrachtet. Ziel der Reihe „Skulpturenmuseum crossover" ist es, einen Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen, neue Beziehungen und Zusammenhänge zu erkunden und Landshut als eine Kunststadt zu erfahren.
Unter dem Titel „Kriegserinnerung" werden nun am 19. Oktober um 11 Uhr zuerst die Kunstwerke im Skulpturenmuseum betrachtet, bevor ein Besuch des Kriegerdenkmals in der Neustadt folgt.