Am Mittwoch, 14. Januar, findet um 19.30 Uhr im Skulpturenmuseum im Hofberg ein Vortrag mit Dr. Alexander Heisig statt. Thema: "Verehrte Kunst - zeitgenössische Andachtsorte". Eintritt frei.
Im Bild von Fotograf Toni Ott die "Pieta", 1962, Bronze, von Fritz König.
Das Haupt geneigt, den toten Sohn auf dem Schoß – Der Bildhauer Fritz Koenig stellt seine „Pietà" aus dem Jahr 1962 in ausdrucksstarken Formen dar. In der Gedenkstätte Maria-Regina-Martyrum in Berlin-Plötzensee aufgestellt, ist sie ein zentraler Ort der Andacht. Hier können Menschen den Opfern des Dritten Reiches gedenken. Es werden Blumen an den Sockel des Kunstwerkes gelegt und Kerzen angezündet.
Der Blick wendet sich zu der Gottesmutter, die ihren vom Kreuz genommenen Sohn betrauert.
Es ist schwer jemandem oder etwas zu gedenken, wenn es keinen Ort gibt, an dem man gedenken kann. Der Mensch braucht ein Gegenüber, zu dem er aufblicken kann, an das er sich wenden kann. In Berlin-Plötzensee ist dies die „Pietà" von Fritz Koenig.
Dr. Alexander Heisig setzt sich in seinem Vortrag am Mittwoch, den 14. Januar um 19.30 Uhr mit dem Thema „Verehrte Kunst" – zeitgenössische Andachtsorte" auseinander.
Seit Jahrhunderten schafft sich der Mensch Andachtsorte. Dr. Heisig stellt sich in diesem Zusammenhang vor allem die Frage, welche Rolle Andachtsorte in der Moderne spielen und welche Funktionen dabei zeitgenössische Figuren im sakralen Kontext einnehmen.
Dr. Alexander Heisig ist tief in diese Thematik verwurzelt. So studierte er Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Bayerische Geschichte in München. Später promovierte er an der Universität in Erlangen. Seit 2002 ist er Leiter der Abteilung „Zeitgenössische Kunst und Kirche" in der Hauptabteilung Kunst des Erzbischöflichen Ordinariats München. Darüber hinaus organisiert er Ausstellungsprojekte im Bereich zeitgenössischer Kunst und fördert die Vermittlung von Kunst im Rahmen von Vorträgen und Publikationen.
Gleich, ob es sich um die Ausstattung von Kirchen oder die Gestaltung von Gedenkstätten und Andachtsorten handelt. Gedacht und erinnert wird meist über Kunst, seien es Zeichnungen oder plastische Figuren.
Dr. Alexander Heisig konzentriert sich in seinem Vortag nicht auf die Vergangenheit, sondern möchte einen gezielten Blick in die Moderne werfen.