Vertieftes Wissen auf mehreren Spezialgebieten der Medizin und der Pflege von kranken Menschen sowie profunde Kenntnisse für den Einsatz medizintechnischer Geräte, die in Intensivstationen und Operationssälen eingesetzt werden: Das sind zwei der Kernpunkte einer anspruchsvollen Zusatzausbildung für Pflegekräfte, die seit diesem Quartal erstmals am Kompetenzzentrum für Gesundheitsberufe des Landkreises Landshut angeboten wird.
Bislang sind Mitarbeiter des Landshuter Kommunalunternehmens für medizinische Versorgung (Lakumed), die diese Zusatzqualifikation
erwerben wollten, nach Altötting gefahren und haben die Ausbildung am dortigen Krankenhaus absolviert. Krankenschwestern und –pflegern der Kreiskliniken in Achdorf und Vilsbiburg ist es nun möglich, den theoretischen wie den praktischen Teil der zweijährigen, berufsbegleitenden Ausbildung im Landkreis Landshut zu durchlaufen.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat Lakumed und dem Kompetenzzentrum für Gesundheitsberufe die Genehmigung erteilt, die Fach- und Weiterbildung für Intensiv- und Anästhesie-Pflege durchzuführen. Darauf ist man stolz, wie Repräsentanten dieser Einrichtungen des
Landkreises bei einem Gespräch am Kompetenzzentrum unterstrichen: die geschäftsführende Vorstandsvorsitzende von Lakumed, Dr. Marlis
Flieser-Hartl, die Chefärzte Prof. Dr. Martin Anetseder (Landshut-Achdorf) und Dr. Raimund Busley (Vilsbiburg) sowie Schulleiterin Monika Wagner und Markus Busler, der Leiter der Weiterbildungsmaßnahmen am Kompetenzzentrum.
Denn die DKG stelle hohe Qualitäts-Anforderungen an Kliniken und Bildungseinrichtungen, bevor sie ihnen eine Ausbildungslizenz erteile für die Zusatzqualifikation, erläuterten die Experten. Die Gesundheits- und Krankenpfleger, die teilnehmen wollen, müssen auch über eine entsprechende pflegerische Berufspraxis verfügen. Die Ausbildung schließt mit einer dreiteiligen Prüfung ab: Wer sie bestanden hat, hat damit auch die allgemeine Hochschulreife erlangt.
Rund 800 Stunden theoretischer Unterricht und 2500 Praxisstunden stehen auf dem Ausbildungsplan der ersten acht Krankenschwestern und
–pfleger aus den Reihen der Lakumed-Mitarbeiterschaft, die seit 1. April die Schulbänke im Kompetenzzentrum drücken. Den Praxisteil der Ausbildung absolvieren die Fachkräfte auf den Intensiv- und Anästhesie-Stationen der Kliniken in Achdorf und Vilsbiburg.
An der Schnittstelle von Medizin und Technik werden nach den Worten der beiden Chefärzte Prof. Dr. Anetseder und Dr. Busley künftig immer mehr Pflegekräfte gebraucht und unentbehrlich, die über vertieftes medizinisches Wissen und erhöhte pflegerische Kompetenz verfügen. Sie müssten oft in der Lage sein, selbständig ihr Wissen anzuwenden und ihr Können problemorientiert einzusetzen. „Da steht nicht hinter jedem Bett immer ein Arzt", brachte Dr. Busley die Situation in Arbeitsbereichen von Intensiv- und Anästhesiepflegern auf einen griffigen Nenner.
Diese Schwestern und Pfleger brauchen nach den Worten von Prof. Dr. Anetseder eine möglichst hohe Qualifikation, da sie es unmittelbar mit Patienten zu tun haben, deren Vitalfunktionen intensiv überwacht und oft auch unterstützt werden müssen. Die beiden Mediziner freuen sich daher mit der Lakumed-Chefin Dr. Marlis Flieser-Hartl und den Lehrkräften des Kompetenzzentrums darüber, dass sich eine ganze Reihe von Ärzten und Pflegekräften aus den Kreiskliniken als Dozenten zur Verfügung gestellt haben und für die neue Fachweiterbildung ihr Wissen und Können vermitteln.
Dr. Marlis Flieser-Hartl unterstrich auch vor den acht Teilnehmern an der ersten Fachweiterbildung dieser Art unter dem Dach von Lakumed, dass
Fortbildung für Angehörige medizinischer Beruf mehr denn je unverzichtbar sei und bei Lakumed einen zentralen Stellenwert habe.
Die Vertreter dieses Tochterunternehmens des Landkreises Landshut und des Kompetenzzentrums waren sich im Übrigen darin einig, „dass
alle an einem Strick ziehen werden, damit diese Qualifikationsmaßnahme zu einem vollen Erfolg wird".
Im Bild oben: Vertreter von Lakumed und des Kompetenzzentrums für Gesundheitsberufe mit den Teilnehmern am der ersten Fachweiterbildung in Intensiv- und Anästhesie-Pflege; stehend von links: Fachkrankenschwester Andrea Schmaunz, Lakumed-Chefin Dr. Marlis Flieser-Hartl,
Schulleiterin Monika Wagner, Prof. Dr. Martin Anetseder (Chefarzt der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin, Krankenhaus Landshut-Achdorf), Pflegedienstleiterin Gabriele Riess, Markus Busler (Leiter der Weiterbildung am Kompetenzzentrum), Kurs-Dozentin Paola Eiba-Leyer und Dr. Raimund Busley (Chefarzt der Anästhesiologischen Klinik, Krankenhaus Vilsbiburg).