Seit dem 1. Mai ist Peter Dreier (47) in der Nachfolge von Landrat Josef Eppeneder (CSU) als neuer Landrat im Amt. Am Montag, 4. August, zieht er im Rahmen einer Pressekonferenz eine erste 100-Tage-Bilanz und das an seinem 96. Tag im Amt als Landkreischef. Am 16. März wurde Dreier, ehemals 12 Jahre lang 1. Bürgrmeister der 3.900 Einwohner großen Gemeinde Hohenthann, als Kandidat der Freien Wähler auf Anhieb mit 52 Prozent der Stimmen zum Landrat gewählt. Seine Gegenkandidaten waren Daniel Sporer (CSU), Christel Engelhard (SPD), Petra Seifert (Die Grünen) Markus Sponbrucker (FDP) sowie Lorenz Heilmeier (ÖDP).
Dreier ist damit seit der Gebietsreform 1972 der erste Landrat, der nicht der CSU angehört.
Am Freitag, 1-. August, nimmt das neu von Stadt und Landkreis gemeinsam installierte Büro für Regionalmanagement im Landratsamt die Tätigkeit auf. Peter Dreier betont als neuer Landrat bei jeder Gelegenhit den Willen und die Bereitschaft zur intensiveren Koooperation mit der Stadt. Mit OB Hans Rampf verteht er sich allein schon deshalb gut, weil sie beide Fußball-Fans sind. Die Feuertaufe dürfte sein, ob Dreier und Rampf einen Durchbruch bei der Zusammenarbeit der Kliniken und Krankenhauser in Stadt und Landkreis erzielen. Das Landhuter Klinikum mußte für das 2013 ein Defizit von 9,2 Millionen Euro melden. Bei den drei Lankreis-Krankenhäusern ist nur das Achdorfer Haus in den schwarzen Zahlen. Eine Privatisierung von Krankenhäusern wird derzeit vo allen Seiten ausgeschlossen. Der Landkreis besteht auch auf einer flächendeckenden Versorgung, will also die Krankenhäuser in Vilsbiburg und Rottenburg unbedingt halten. Vor der Gebietsreform gab es auch noch in Geisenhausen ein Krankenhaus.
Der Landkreis gilt als wirtschaftlich besonders stabil. Er hat bayernweit regelmäßig mit die geringsten Arbeitslosenzahlen. Die Prognosen versprechen für den derzeit 149.500 Einwohner großen Landkreis auch künftig einen Zuwachs an Einwohnern. Doch die Zeiten des stürmischen Wachstums sind seit der Amtszeit von Landrat Eppeneder (2002 bis 2014) vorbei. Unter seinem Vorgänger Josf Neumeier ist der Landkreis von 1990 bis 2000 noch um 20.000 Einwohner gewachsen. Seit der Gebietsreform (1972) hat der Landkreis 47.000 Einwohner dazugewonnen, vor allem in den unmittelbar an Landshut angrenzenden Gemeinden wie Ergolding, Kumhausen, Bruckberg, Furth, Essennbach, Wörth, Tiefenbach, Eching, Altfraunhofen und mit Abstrichen auch Altdorf. Je weiter die Gemeinden von Landshut Stadt entfernt liegen, desto schwieriger wird es, die Einwohner zu halten. Dazu kommt der demographische Faktor. Andererseits ist im Landshuter Stadtgebiet fast kein Platz mehr für weitere Zuzügler. In diesem Jahr wird mit einem Rekordzuwachs von 1.500 Neubürgern in Landshut gerechnet. Die Umlandgemeinden müßten also wieder verstärkt Baugebiete ausweisen. Müßten! /hs