Die Krüge hoch auf ein Prosit. Die Verantwortlichen stießen auf eine gelungene Frühjahrsdult an.
Perfekter hätten es die Macher der 692. Landshuter Frühjahrsdult wettertechnisch nicht erwischen können. Eine Woche später und das Fest auf der Grieserwiese wäre kalt und vernieselt ausgefallen. Doch so konnten sich alle Beteiligten über eine Bilderbuchdult freuen, bei der alle Ziele erreicht wurden. So der Tenor bei der Abschlussbesprechung mit Oberbürgermeister Hans Rampf in der Widmann-Festhalle.
Der neue Marktamtsleiter der Stadt, Christian Haustein, hatte als Dultorganisator zusammen mit Stefan Wimmer sozusagen sein Debüt. Sein Fazit: „Mit rund 200.000 Besuchern an den zehn Tagen sind wir sehr zufrieden und hatten viele positive Rückmeldungen seitens der Gäste.
Seitens der Schausteller sprach Robert Gschaidacher in Vertretung für den erkrankten Christian Buchner, von einer Bilderbuchdult, die trotz einiger Regentage viele Besucher anzog und erklärte: „Wir Schausteller sind rundum zufrieden". Weiter meinte er, die Landshuter Dulten haben einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung und lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt.
Gegen vier minderjährige Personen musste die Polizei Betretungsverbote für den Festplatz an der Isar aussprechen. Laut Polizeipressesprecher Stefan Scheibenzuber musste eine Maßkrug-Auseinandersetzung geschlichtet werden und bei einem anderen Streit war ein Rasiermesser im Spiel. Bezogen auf den Bierkonsum kam es aber zu keinen erhöhten Trunkenheitsfahrten während der Festwoche. Peter Heß pflichtete ihm seitens des Sicherheitsdienstes zu: „Für uns war das eine sehr ruhige Dult".
Hatten gute Laune: Die Festwirte Franz Widmann und Christian Krämmer.
All diese Erfahrungen zeigen für den Chef der Wittmannbrauerei, Josef Kell, dass sich das „System" Dult bewährt. Auch Festwirt Franz Widmann war rundum zufrieden. „Der Dultverlauf war super, die Wochenenden waren sehr gut besucht und auch an den Wochentagen verzeichnete er mehr Besucher.
Für Hendlzeltwirt Werner Huber steht fest, dass die Landshuter Dulten deshalb so erfolgreich seien, weil Preis und Leistung zusammenpassen. „Das zieht die Leute an." Festwirt Christian Krämmer hob hervor, dass der Übergang vom bisherigen Dultorganisator Bernhard Stig zu Christian Haunstein und Stefan Wimmer sehr gut geklappt hatte.
Auch die Feuerwehr hatte, so Martin Dax, nicht über Gebühr viel zu tun. Bei einem vermissten Kind wurde geholfen und eine brennende Mülltonne gelöscht. Obendrauf war für ihn die Zusammenarbeit der Hilfsdienste vorbildlich. 1.000 ehrenamtliche Stunden leistete das Bayerische Rote Kreuz inklusive Losstand während der zehn Tage. 145 Versorgungen wurden registriert, 19 Personen mussten vom Rettungsdienst in's Klinikum gebracht werden, zwölf mal half das BRK wegen erhöhtem Alkoholkonsum.
Stephan Koller war mit dem Landshuter Brauhaus Hauptlieferant des Gerstensafts. Seiner Beobachtung nach, war an den Samstagen besonders viel los und er hatte den Eindruck, dass mehr Gäste als sonst Gebrauch von den Mittagsangeboten der Festwirte machten. „Dulten und Volksfeste gehören einfach zu unserer Kultur", so Koller.
Es muss nicht immer lautes Remmidemmi sein. Für sechs versenkte Nägel gab es einen Kinderwunsch-MP3-Player.
Oberbürgermeister Hans Rampf sprach ebenfalls von einer ruhigen und stark frequentierten Dult und freute sich, dass die Beschicker ihre Ziele erreichen konnten. Die Erfahrung zeigt nun, dass sich die neuen Öffnungszeiten bewährt haben. Freitags und Samstags bleiben die Lichter länger an, während Sonntags und Montags früher geschlossen wird. Rampf sprach auch den derzeitigen Bierzeltvergabeprozess an. Um solche juristischen Auseinandersetzungen künftig zu vermeiden, müssen die neuen Zulassungskriterien gerichtsfest sein, „damit niemand reinfunken kann". Über ein Punktesystem könne Ortsansässigkeit und Bewährtheit berücksichtigt werden. Jedenfalls möchte das Stadtoberhaupt Deutschlandweite Ausschreitungen verhindern. Unterm Strich stellt die hohe Gästefrequenz ein lob an alle Beteiligten und das Marktamtsteam dar.
Franz Widmann und Werner Huber äußerten auch Wünsche für die künftigen Dulten. Für Widmann wären ein paar Dezibel mehr für die Musikbeschallung eine feine Sache, wenn es möglich wäre. OB Hans Rampf erinnerte sofort an das Problem der Stadtlage des Festplatz und mögliche Anwohnerbeschwerden, die daraus resultieren.
Werner Huber schlug vor, mehrjährige Verträge mit den Wirten bzw. Beschickern abzuschließen, „denn das gibt mehr Planungssicherheit", auch für Investitionen in die Betriebe.
Jetzt heißt es aber erst mal knapp vier Wochen zu warten, bis die Bartlmädult am Freitag, 21. August, ihre Pforten öffnet. Übrigens: Laut den Veranstaltern sind sich die Frühjahrs- und die Bartlmädult weitgehend ebenbürtig, was die Besucherzahlen anbelangt.