Am Sonntag, 9. Oktober, will Gabi Goderbauer neu gewählte Oberbürgermeisterin der Stadt Landshut sein und am 1. Januar 2017 in's Rathaus einziehen.
Landshut (11.06.2016) - Überfüllt war der Landshuter Hof am Mittwochabend als die Landshuter Mitte (LM) zum Wahlkampfauftakt ihrer OB-Kandidatin Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner einlud. Und „Unsere Gabi“, wie sie sich nun zum Wahlkampfbeginn nennt, ließ keinen Zweifel daran: „Ich will in's Rathaus einziehen!“ Was nach einer kurzen Begrüßung durch den LM-Vorsitzenden Prof. Dr. Thomas Küffner folgte, war eine knapp 50 minütige Rede, bei der Gabi Goderbauer mit einem verbalen Streifzug durch die Stadt Landshut marschierte und klar machte, wo es hapert und wo sie mit ihren Ideen ansetzen will.
Ein Verkehrskonzept muss her für die Stadt. Ein Mobiliätsforum, das derzeit eingesetzt wird, packt die Sache nicht kompetent genug an und investiert lieber eine fünfstellige Summe in ein neues Gutachten. Laut Goderbauer wird ein Verkehrskonzept helfen, die neuralgischen Punkte zu entlasten. So den dauernden Park-Suchverkehr rund um das Achdorfer Klinikum und das Landratsamt oder die ellenlangen Dauerstauzeiten in der Luitpoldstraße zwischen Bahnhof und Ländtorplatz. Ein Bekannter berichtete Gabi Goderbauer: Für die Fahrt von Regensburg nach Landshut braucht er über die neue B 15neu 35 Minuten, benötigt aber dann für die Luitpoldstraße vom Hauptbahnhof bis zum Karstadt satte 40 Minuten.
Veldener Straße, Wittstraße und Niedermaierstraße wurden beispielhaft genannt. Hier muss sich in der Zukunft etwas tun, um einerseits den Verkehr flüssiger zu bekommen und noch viel mehr, die Anwohner vom Verkehrslärm zu entlasten. So ist es ganz klar, dass die Landshuter Mitte den zügigen Weiterbau der B 15neu im Osten von Landshut fordert.
Natürlich sprach Gabi Goderbauer auch die Vorkommnisse um das Gebäude „Luitpoldstraße 32“ an, dessen Bewohner die Stadt Landshut in die überregionalen Schlagzeilen brachte. Hier fordert sie und die Landshuter Mitte per Dringlichkeitsantrag eine städtische Untersuchungskommission. Diese soll herausfinden, ob und in welchem Umfang es tatsächlich zu Sozialbetrug kam. Sollte es sich herausstellen, dass alles im legalen Bereich ablief sei alles paletti. Für den umgekehrten Fall kann es nicht angehen, dass Menschen aus Rumänien unser Sozialsystem ausnützen und sich finanziell zu Lasten anderer finanziell bereichern. Aber eine Untersuchungskommission hat die Möglichkeit, das alles aufzuklären und ggf. Schuldige zu finden.
Beim Thema Parkplätze und Belebung der Stadt spiele Gabi Goderbauer ebenfalls ihre Trümpfe aus. Es mag zwar schön und gut sein, dass die Neustadt ein neues Gesicht und breitere Bürgersteige erhält. Aber die Parkplatzsituation muss endlich verbessert werden. Schon deshalb, weil Kunden möglich geschäftsnahe Parkplätze wünschen und die Geschäftsleute auf ihre nah parkenden Kunden angewiesen sind.
Hier gab sie den Schwarzen Peter zurück an die derzeitige Rathauspolitik, die den Wunsch der Landshuter Mitte nach einer Tiefgarage unter der Neustadt niederbügelte. Für Gabi Goderbauer wäre aber auch eine unterirdische Parkgarage unter dem Regierungsplatz oder der Freyung gut denkbar. „Man muss halt auch mal kreative Gedankengänge gehen“, so die OB-Kandidatin. Mit Etagen für Anwohner und für Stadtbesucher oder mit einem integrierten Supermarkt. Auch ein Tiefgeschoss für Autos unter der Grieserwiese brachte Gabi Goderbauer ins Spiel. Oben die Dult oder ein großer Flohmarkt und unten die Fahrzeuge. Denn derzeit sei die Parksituation in Landshut sehr eingeschränkt, wenn die Grieserwiese zweimal im Jahr durch die Dult belegt ist.
Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner sprach aktuelle Themen an und wie sie es besser machen will.
Parkplätze und eine attraktive Geschäftswelt stehen für Gabi Goderbauer in einem direkten Zusammenhang. Ihr blutet das Herz, wenn sich interessante Betriebe ansiedeln, aber dann nicht in Landshut sondern im benachbarten Ergolding. Hier muss sich dringend etwas ändern, damit neue Firmen wieder verstärkt nach Landshut kommen. Nämlich mit einer geschäftsfreundlichen Rathauspolitik, auch was Genehmigungszeiten anbelangt. Viel zu viel Leerstand gibt es in der Stadt. Das hängt natürlich auch an den oft sehr hohen Mietpreisen, weiß Gabi Goderbauer. Hier will sie mit Diplomatie und Kommunikation auftreten, um dies zu ändern und noch mehr Geschäftsvielfalt nach Landshut zu locken.
Der Bernlochner wurde im April von der Stadt gekauft. Jetzt muss mit dem Gebäude schnellstens etwas geschehen, sprich das Areal muss saniert und das Stadttheater wieder einziehen. Das derzeitige Theaterzelt auf dem Messegelände sei schon jetzt in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Schimmel bildet sich und die Heizungsanlage unter den Sitzen steht entweder auch Hochsommer oder Eiszeit. Gabi Goderbauer wurde gesagt, eine Million Euro wäre nötig, um die Missstände im Zelt abzustellen. Ihr Ziel bleibt eine rasche Realisierung des Stadttheaters an seinem altangestammte Sitz im Bernlochner. Mit 70 bis 80 Prozent staatlichen Zuschüssen lässt sich das realisieren, auch wenn die Stadtkasse nicht besonders viel hergibt.
Mit dem Wort Stadtkasse legt sich Gabi Goderbauer eine weitere rethorische Vorlage. Denn einerseits sprudeln die Einnahmen aus der Gewerbesteuer, anderseits geht in Landshut nichts voran. Theater, Eisstadion, Schulen und so weiter müssen ertüchtigt werden. Dazu fordert sie endlich eine Prioritätenliste zu erstellen, welches Projekt Vorrang hat und welches warten muss. Quasi eine Liste die dann Schritt für Schritt abgearbeitet wird.
Was eine neue Grundschule für Landshut anbelangt, brachte Gabi Goderbauer ebenfalls eine konkrete Idee vor. Anstatt neu zu bauen, sollte diese im Ursulinenkloster untergebracht werden. Das Kloster verfügt bereits über die nötige Infrastruktur und pädagogisches Wissen. Gespräche mit der Diözese ergaben, dass das im Bereich des machbaren sei. Also ein einfacher und kostengünstiger Weg für eine neue Schule in Landshut.
Mit diesen grundlegenden Ansätzen startet Prof. Dr. Goderbauer-Marchner in den Oberbürgermeisterwahlkampf, für den sie noch "viele Überraschungen" versprach. Unterstützer aus dem Rathaus hat sie auch. So waren die Stadträte Bernhard Friedrich ("Bürgern für Landshut") und Robert Neuhauser (BayernPartei) mit unter den Gästen im Landshuter Hof. Auch die frühere Stadträtin Kirstin Sauter, jetzt stellvetretende Vorsitzende der Freien Wähler Landshut und Vorstandsmitglied im Verein Drei Helmen e.V. war gekommen. Sie wurde ja selbst lange Zeit als potentielle OB-Kandidatin genannt. Auch Anhänger anderer OB-Kandidaten waren aufmerksame Zuhörer und Bobachter.