Zu seinem mittelfristig geplanten Wohnsitzwechsel nach Hamburg, den MdB Dr. Thomas Gambke (65) am Ende seines Vortrags über die Freihandelsabkommen TTIP und CETA im Gasthaus Zur Insel am Freitagabend angesprochen hat, schickt uns der grüne Bundestagabgeordnete die nachfolgende Mitteilung. Er will seine Verpflichtungen in Wahlkreis Landshut-Kelheim weiterhin wie bisher erfüllen, sein Büro am Regierungsplatz führen und auch privat in Landshut einen Wohnitz behalten. Gambke will mit seiner Gattin künftig einfach näher bei seinen Enkelkindern wohnen, die in Hamburg aufwachsen.
Der ehemalige Unternehmer bzw. Leiter einer großen Landshuter Firma (Schott Glas) wurde 2004 Mitglied der Grünen. Er ist jetzt die zweite Legislaturperiode Abgeordneter der Grünen. Das Stadtratsmandat hat er bereits vor Jahren aufgegeben, um sich ganz auf die Arbeit im Bundestag konzentrieren zu können. Dr.Gambke gillt als Finanzexperte in seiner grünen Bundestagsfraktion mit zahlreichen nationalen und internationalen Verpflichtungen. Der Wohnsitz seiner Familie ist da in der heutigen medial eng vernetzten Welt zweitrangig. Wichtig ist seine politische Arbeit. Und da gehört er von allen politischen Köpfen in der Region Landshut nicht zu den Schlechtesten. Siehe sein Engagement z.B zum Thema B 15neu, Feihandelszone, usw.
Wer wird 2017 Gambkes Nachfolger als Bundestagskandidat?
Freilich wird der Teil-Wohnungswechsel von MdB Gambke die Diskussion darüber beflügeln, wer womöglich 2017 das Bundestagsmandat von Gambke anstreben könnte. Das würde bedeuten, dass der Abgeordnete nur mehr heuer und nächstes Jahre im Focus steht, 2017 könnte sich das Augenmerk schon auf den künftigen Bundestagskandidaten oder eine -Kandidatin richten. So war es ja auch zuletzt beim Kandidatenwechsel der CSU als der langjährige MdB Dr. Götzer schon lange vor der Bundestagswahl 2013 seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur erklärte. Der erst 32-jährige JU-Vorsitzende Florian Oßner aus Velden machte das Rennen gegen die favorisierte CSU-Kreisvorsitzende Gertraud Goderbauer, damals noch im Landtag, daheim in Ergolding.
Bei den Grünen ist nicht ausgeschlossen, dass 2017 der neben Sigi Hagl zweite jetzige Landesvorsitzende Eike Hallitzky (55, Passau), ehemals Landtagsabgeordneter von 2003 bis 3013, auf der Landesliste einen Spitzenplatz als Bundestagskandidat aus Niederbayern anstrebt. Doch noch ist nicht bekannt, was die zweite Landesvorsitzende, Sigi Hagl (47), Fraktionschefin der sieben grünen Stadträte, diesbezüglich plant: Sie muß heuer im Herbst die Wiederwahl als Landesvorsitzende überstehen. Das dürfte nicht leicht werden, weil vor allem die Oberbayern auch bei den Grünen das Schwergewicht sind. Und dann wollen die Grünen auch heuer noch eine OB-Kandidatin (eben Sigi Hagl) oder einen OB-Kandidaten (womöglich Neustadtrat Stefan Gruber, 42) nominieren.
Zu seinem familiären Wohnsitzwechsel und zur Arbeit im Deutschen Bundestag schickte uns MdB Dr. Thomas Gambke heute, 7.29 Uhr, per Mail die folgende persönliche Erklärung:
Aus privaten Gründen werde ich mittelfristig meinen Wohnsitz nach Hamburg verlegen. Meine Familie und ich haben den Wunsch, in engerer räumlicher Nähe zueinander zu wohnen. Eines unserer Kinder lebt mit seiner Familie in Hamburg und so können wir uns häufiger sehen - ganz besonders ist es unser Wunsch, unsere zweite Enkeltochter häufiger zu sehen und die Eltern unterstützen zu können.
Für die Ausübung meines Bundestagsmandats wird diese Entscheidung keine Auswirkungen haben. Ich werde weiter einen privaten Wohnsitz in Landshut haben und mich in Niederbayern und in der Oberpfalz unverändert engagieren.
Selbstverständlich bleibt auch mein Büro in Landshut bestehen. Ich will mich weiter für die Stadt Landshut und die Region einsetzen, die mir seit mehr als 25 Jahren zur Heimat geworden sind. Erfolge wie das Abschalten des Atomkraftwerkes Isar 1, die Schließung des Luft-Boden-Schießplatzes Siegenburg oder das Ende der Pläne für die B 15neu bestärken mich ebenso in meinem politischen Engagement, wie mich der Gegenwind der bayerischen Staatsregierung insbesondere beim Ausbau der Windenergie anspornt, zielgerichtet die Energiewende weiterzutreiben. Nicht zuletzt die überzogene Massentierhaltung und das fehlende Verständnis für ökologische Landwirtschaft unterstreichen jeden Tag aufs Neue die Notwendigkeit grüner Politik in und für Bayern.
Ich habe meine Entscheidung bereits im engeren Kreis mit Freunden, politischen Weggefährten und meiner Bundestagsfraktion kommuniziert und dabei viel Verständnis erfahren. Dafür bin ich sehr dankbar und werde mit noch mehr Freude meine politische Arbeit fortsetzen! Es ist für diese Arbeit nicht wichtig, wo meine Familie wohnt. Wichtig ist, dass sie sich wohlfühlt.
Richtig ist natürlich auch, dass meine Verpflichtungen als Bundestagsabgeordneter vielfältig sind und im Schwerpunkt Aufgaben und Verpflichtungen auch außerhalb Bayerns umfassen. So habe ich an den 22 Sitzungswochen Anwesenheitspflicht in Berlin. Daneben nehme ich als Mittelstandsbeauftragter meiner Bundestagsfraktion Termine im gesamten Bundesgebiet war. Und dann bin ich Berichterstatter der Grünen für internationale Unternehmenssteuern. Da ist aktuell viel zu tun, um endlich global agierende Unternehmen dazu zu bringen, einen angemessenen (Steuer-) Beitrag für die Infrastruktur zu leisten, ohne die sie gar keine Geschäfte tätigen könnten. Als Mitglied im Finanz- und im Wirtschaftsausschuss muss ich zusätzlich ein breites Themenspektrum abarbeiten.
Zudem bin ich Vorsitzender der ASEAN-Parlamentariergruppe - auch da habe ich vielfältige Aufgaben. Schon heute verbringe ich durch diese Verpflichtungen nur knapp ein Drittel meiner Zeit in Niederbayern. Aber das soll nicht weniger werden - und ich freue mich auf diese Arbeit in der Region ganz besonders. Mein Slogan im Wahlkampf 2005 war: "Global denken, lokal handeln." Und das gilt auch heute noch! Unterstützt werde ich bei dieser anspruchsvollen Arbeit durch ein engagiertes Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und ich freue mich darauf, mit diesem Team die auf mich zu kommenden Herausforderungen anzupacken!