Im Bild von links : Robert Grashei, Ingrid Korfmacher, Kathy Mühlebach-Sturm, MdL Rosi Steinberger
Am Mittwoch, 11.März, jährt sich das Atomunglück von Fukushima zum vierten Mal. Aus diesem Anlass veranstaltet das Bündnis für Atomausstieg Landshut (BüfA) am Mittwoch um 18 Uhr eine Mahnwache vor dem Rathaus in Landshut. „Der Störfall ist noch nicht vorbei", erklärten VertreterInnen des BüfA bei einer Pressekonferenz im Gasthaus zur Insel.
„Über 150.000 Menschen wurden damals aus der am stärksten verseuchten Zone evakuiert. Fast alle leben immer noch in Notunterkünften, während die japanische Regierung weiter das wahre Ausmaß der Katastrophe leugnet", so Robert Grashei von der IG Metall.
„Schon jetzt kann ein deutlicher Anstieg der Schilddrüsenkrebsfälle bei Kindern im Umkreis beobachtet werden", berichtet Ingrid Korfmacher vom Bürgerforum gegen Atomkraft. Schuld daran sei auch die Tatsache, dass die Verteilung von Jodtabletten nicht funktioniert habe.
Auf dem Gelände der havarierten AKWs kämpften bis heute Techniker gegen den GAU. Jeden Tag müssten 500.000 Liter Wasser in die Reaktoren gepumpt werden, um die Kühlung aufrecht zu erhalten. Eine große Menge radioaktiven Wassers habe das angrenzende Meer verseucht.
Kathy Mühlebach-Sturm vom Bund Naturschutz schlug einen Bogen zur Situation in Landshut. „Die größte Gefahr bei uns geht vom AKW Isar 2 aus. Im Falle eines Flugzeugabsturzes wäre auch hier ein GAU unausweichlich. „Die Erkenntnisse aus Fukushima haben dazu geführt, dass die Katastrophenschutzpläne neu aufgestellt werden müssen", so Rosi Steinberger. „Die Evakuierungszone umfasst nun 20 Kilometer, im Fall einer Katastrophe müssen 220.000 Menschen innerhalb von 24 Stunden evakuiert werden."
Am Jahrestag des Unglücks von Fukushima findet im Anschluss an die Mahnwache um 19.00 Uhr ein Vortrag des Bund Naturschutz im Sitzungssaal der VHS, Ländgasse 41, statt. Dr. Wilfried Attenberger wird einen Überblick über die Ereignisse in Fukushima geben und über den aktuellen Stand referieren. Der Vortrag ist öffentlich, der Eintritt ist frei.