Landshut. Es gibt fast keine Stadträte mit Migrationshintergrund. Derzeit befindet sich gerade einmal ein einziges Stadtratsmitglied mit Migrationshintergrund (Raziye Sarioglu - Anm. d. Red.) im Stadtrat, dem insgesamt 44 Personen angehören. Das bedeutet einen Anteil von 2,2 Prozent. "Der Migrantenanteil an der Landshuter Bevölkerung beträgt dagegen 19,5 Prozent", erklärte der Landshuter Unternehmer (Eurocar) Ayhan Kiskanc.
Nur eine Partei (Die Grünen - Anm. d. Red.) hat mit der aus der Türkei stammenden Politikerin das einzige Mitglied im Stadtrat. Die tatsächliche Zahl unter den städtischen Mandatsträgern könnte und sollte jedoch noch etwas höher sein, meint der Geschfätsführer des Autohauses Eurocar. Vor allem Migranten der zweiten Generation, bei denen der Geburtsort oder Name keine Hinweise auf eine Zuwanderung mehr liefern, könnten von den Parteien fallweise nicht mehr identifiziert werden. Das soll sich jetzt ändern.
Laut Umfragen, sehen die Aussichten bei der kommenden Stadtratswahl ganz gut aus. Es sollen Deutsche mit Migrationshintergrund, die mit beiden Beinen im Leben stehen, ihr Wissen im Landshuter Stadtrat einbringen. "Sie können bei wichtigen Themen die Landshuter Bürgerschaft auch ohne deutschen Pass engagiert vertreten", so Dipl.-Kfm. (Uni.) Ayhan Kiskanc.
Aufgrund ihrer Lebensläufe genießen die Gebrüder Kiskanc nicht nur in kulturellen Kreisen ein hohes Ansehen. Aktuell wird das Autohaus Eurocar als vorbildliches Unternehmen für den Berufsbildungspreis am kommenden Montag in Berlin ausgezeichnet.
Die Brüder Kiskanc bilden seit Jahren in ihrem Autohaus erfolgreich Jugendliche mit Migrationshintergrund aus. Im Bild (von links) die Geschätstsführer Hasan Kiskanc (links) und Dipl.-Kfm. (Univ.) und Ayhan Kiskanc.