Foto: Die neuen Krippenpädagoginnen gemeinsam mit Landrat Peter Dreier (oben links), Fortbildungsleiterin Dr. Dorothea Emmler (oben Dritte von links) und Karin Boerboom von der Kindertagesstätten-Fachberatung am Landratsamt (oben Zweite)
Die große Bedeutung qualifizierter Fachkräfte für die frühkindliche Bildung stand bei der Zertifikatsverleihung an 26 Krippenpädagoginnen am Dienstagabend im großen Sitzungssaal des Landratsamts Landshut im Mittelpunkt des Interesses. In 300 Unterrichts- und Arbeitsstunden haben sich Krippenmitarbeiterinnen aus dem gesamten Landkreis Landshut zur „Qualifizierten Krippenpädagogin" fortgebildet.
Sie bekamen dabei von Fortbildungsleiterin Dr. Dorothea Emmerl wertvolle Erkenntnisse für ihre tägliche Arbeit mit Kleinstkindern vermittelt.
Karin Boerboom von der Kindertagesstätten-Fachberatung am Landratsamt Landshut betonte bei ihrer Begrüßung den hohen Stellenwert, den gerade die Arbeit in einer Kinderkrippe für die Entwicklung der Kinder hat. Krippenpädagoginnen begleiten ihre Schützlinge auf den ersten Schritten ihres Lebenswegs und seien als pädagogische Fachkräfte oft auch Orientierung und Stütze für unsichere Eltern. Boerboom bezeichnete die Arbeit mit Kleinkinder, Babys, Krabbelkindern und Lauflernkindern als die intensivste und anspruchsvollste, die man sich als Erzieher zutrauen kann. Es seien die Pädagoginnen, die die Qualität einer Einrichtung ausmachen.
Umso wichtiger sei es für die Fachkräfte, sich fortzubilden um als Krippenpädagoginnen noch besser auf die Bedürfnisse der ihnen anvertrauten Kinder eingehen zu können. Dabei schätzt sich Boerboom glücklich, mit Dr. Dorothea Emmerl vom gleichnamigen Bildungsinstitut eine Fortbildungsleiterin gewonnen zu haben, die den Unterricht stets nah an der Praxis und dennoch gepaart mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich der frühkindlichen Bildung gestaltet hat. Es sei bereits die siebte Qualifizierung für Krippenpädagogik, die man in Zusammenarbeit mit Dr. Emmerl organisiert habe. Karin Boerboom freut sich bereits jetzt darauf, diese erfolgreiche Zusammenarbeit fortzusetzen.
Landrat Peter Dreier bedankte sich bei den Teilnehmerinnen der Qualifizierung für ihren Mut und ihr Engagement, diese zeitaufwändige Fortbildung neben dem eigenen Berufs- und Familienalltag auf sich zu nehmen. Als früherer Bürgermeister habe er die Entwicklung um die Kinderbetreuung nach der Einführung des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes im Jahr 2005 hautnah miterlebt. Man habe erkannt, dass gerade auch im ländlichen Raum ein großer Bedarf an Kindertagespflegeplätzen besteht. Mittlerweile stellen die Gemeinde und die kirchlichen Träger im Landkreis Landshut 1.230 Krippenplätze in 38 Krippen zur Verfügung.
Daneben gibt es 62 Kindergärten mit 4.728 Ganztagesplätzen sowie 17 Horte mit 810 Plätzen, die die Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben unterstützen. Dieses Betreuungsangebot mache den Landkreis Landshut als Zuzugsregion für junge Familien attraktiv. Die Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf sei für viele Familien von zentraler Bedeutung. Hier müsse man mit anderen Regionen konkurrenzfähig bleiben. „Wir müssen aber nicht nur an der Qualität der Gebäude und der Ausstattung arbeiten, sondern auch das Personal entsprechend qualifizieren." sagte Dreier in Richtung der 26 neuen Krippenpädagoginnen und würdigte deren Einsatz.
Seinen Dank richtete Dreier besonders an die Träger der Kinderkrippen. „Ihnen ist hochqualifiziertes Personal wichtig. Deshalb haben Sie Ihre Mitarbeiterinnen für diese Fortbildung freistellt und so Ihren Anteil an der Qualitätssicherung der Betreuung geleistet".
Bei der Übergabe der Zertifikate an die Teilnehmerinnen unterstrich Fortbildungsleiterin Dr. Dorothea Emmerl den Stellenwert der Kinderkrippe im Bildungssystem. Sie sei das erste pädagogische Feld außerhalb der Familie, mit dem die Kleinkinder in Berührung kommen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass sich in den ersten drei Lebensjahren die Hirnstrukturen der Kinder wesentlich entwickeln. In dieser Zeit erleben die Kinder 50 Prozent der Entwicklung, die für das gesamte Leben von Bedeutung ist. Deshalb seien das soziale Umfeld und eine hohe Krippenqualität entscheidend. Krippenpädagoginnen sind für die Kinder emotionale Bindungspersonen, die sich täglich bemühen müssen, eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen. Dies setze eine hohe Professionalität und Fachlichkeit voraus. Diese hätten die Krippenpädagoginnen in rund 300 Unterrichts- und Arbeitsstunden und der Erstellung einer Facharbeit in Theorie und Praxis erworben
Dr. Emmerl wünschte Ihren Absolventinnen viel Freude an ihrer Arbeit, die durch die frühe Bildung junger Menschen zur Zukunft unserer Gesellschaft beiträgt.Die vom Flötenensemble um Katharina Hauner würdig umrahmte Veranstaltung schloss mit humorvollen Abschlussworten der Absolventin Irmi Brandl. Im Mittelpunkt ihres Dankes stand Dr. Dorothea Emmerl, die mit viel Geduld und großem Einsatz die Gruppe an ihrem breiten Wissensschatz rund um die frühkindliche Bildung teilhaben ließ. Dieses Wissen werde man nun im täglichen Krippenalltag in die Praxis umsetzen. Der Kontakt unter den Absolventinnen soll auch nach Abschluss der Qualifizierung nicht abreißen und man werde sich auch künftig rege austauschen.